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04. Juli 2014

Alles Mythos – Hollywood

2014.HollywoodDer Konrad Theiss Verlag ist ein „Imprint“ der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft. Er hat kürzlich den Katalog zur DHM-Ausstellung über den Ersten Weltkrieg publiziert. In der Reihe „Alles Mythos – 20 populäre Irrtümer über …“ sind bisher zehn Bände erschienen: über die Steinzeit, die Antike, die Germanen, das Mittelalter, die Preußen, China, Frankreich, den Wilden Westen, die BRD + die DDR und Weihnachten. Nun also: Hollywood. Es ist kein Buch für Filmfans oder gar für Film-historiker. Für sie sind die Irrtümer wirklich zu populär. Ich nenne mal drei als Beispiel: „Hollywood wurde von einem Amerikaner gegründet.“ Natürlich nicht. Wenn es einen „Gründer“ gab, dann war das Carl Laemmle, und der stammte aus Deutschland. „Noch nie hat ein deutscher Schauspieler den Oscar gewonnen.“ Doch: Emil Jannings 1929, als allererster. „Die 3D-Technik entstand in den 2000er Jahren.“ Natürlich nicht, erste Experimente gab es in den 1920er Jahren, eine erste 3D-Welle in den 50ern. Weitere vom Autor unterstellte Irrtümer: „Amerikanische Filme sind oberflächlich.“ „Hollywood ist patriotisch.“ „Es gibt eine Erfolgsformel für Filme.“ Der Historiker Alexander Emmerich nutzt seine Irrtümer-Vorgabe für zwanzig ziemlich gut recherchierte und flott lesbare Texte zum Beispiel über Stars und Studios, den Hollywood-Schriftzug, die Oscars, die Erfindung des Tonfilms, Alfred Hitchcock, James Dean, Marilyn Monroe, James Bond, BEN HUR und Casablanca, den Horrorfilm und den Western. Wer wenig über Hollywood weiß, erfährt viel. Ein kleiner Irrtum ist dem Autor selbst unterlaufen. Der deutsche Titel von The Sound of Music war nicht Die Trapp-Familie sondern Meine Lieder – meine Träume. Mehr über das Buch: www.theiss.de/ (und dann den Titel suchen).