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03. Juni 2014

Vier Arthur Schnitzler-Verfilmungen

2014.SchnitzlerIn einigen Kinos ist zurzeit die interessante Schnitzler-Verfilmung FRÄULEIN ELSE von Anna Martinez zu sehen. Da ist es eine schöne Koinzidenz, dass bei Transcript gerade die Dissertation von Henrike Hahn „Verfilmte Gefühle“ erschienen ist. Sie konzentriert sich in ihren Analysen auf zwei Schnitzler- Texte und jeweils zwei Ver-filmungen. Es geht um die Novelle „Fräulein Else“ (1924) und die „Traumnovelle“ (1925/26), sowie die Filme FRÄULEIN ELSE (1929) von Paul Czinner, MADEMOISELLE ELSE (2002) von Pierre Boutron, TRAUMNOVELLE (1969) von Wolfgang Glück und EYES WIDE SHUT (1999) von Stanley Kubrick. Im Mittelpunkt steht dabei „das Lokalisieren und Beschreiben von figurativen Innenwahrnehmungen“, es geht also um die Gedanken und Gefühle der Hauptfiguren, die sich stark in inneren Monologen ausdrücken und um die Frage, ob der Medienwechsel zum Film jeweils gelungen ist. Die Autorin sieht diesen Wechsel überwiegend positiv. Beeindruckt haben mich vor allem ihre Erkenntnisse zum frühen Else-Film mit Elisabeth Bergner und zu Kubricks Traumnovellen-Film mit Tom Cruise und Nicole Kidman, die ich beide mehrfach gesehen habe. Einen sensiblen Blick hat die Autorin auch für die Darstellung von Gefühlen mit Hilfe von Symbolen, Verweisen, Codes und Farben. Die vielen kleinen Abbildungen, technisch gerade noch akzeptabel, sind hilfreich zum Verständnis des Textes. Der Anhang enthält Sequenzprotokolle der vier analysierten Filme und eine umfängliche Bibliografie. Mehr zum Buch: verfilmte-gefuehle?c=738