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23. Mai 2014

Zuschauertäuschung im long con-Film

2014.Ausgetrickst„Ausgetrickst!“ ist die modifizierte Version einer Dissertation, die an der Universität Siegen entstanden ist. Es geht um Varianten des Trickbetrugs, um dessen filmische Darstellung in neueren amerikanischen Filmen – und es geht dabei natürlich vor allem um die Täuschung des Zuschauers, der durch eine geschickte Dramaturgie und eine entsprechende Erzählperspektive in die Irre geführt wird. Désirée Kriesch definiert zunächst sehr einleuchtend den long con, klärt wichtige Voraussetzungen für „Filmisches Erzählen“ und die „Irreführung als Gegenstand filmischen Erzählens“. Dafür reichen ihr rund 60 Seiten. Im Zentrum ihrer Analyse stehen vier Filme: THE STING (1973) von George Roy Hill mit Paul Newman und Robert Redford, CONFIDENCE (2003) von James Foley mit Edward Burns, MATCHSTICK MEN (2003) von Ridley Scott mit Nicolas Cage und THE SPANISH PRISONER (1997) von David Mamet mit Campbell Scott. Auf jeweils rund dreißig Seiten werden diese vier Filme dramaturgisch und visuell detailliert entschlüsselt. Das fördert viele interessante Beobachtungen und Erkenntnisse zutage, die sehr konkret und nachvollziehbar formuliert sind. In einem letzten Kapitel geht es um die Funktion des verdeckten long con, um die generische und historische Dimension und schließlich um die soziokulturelle Funktion. Der Anhang enthält eine umfangreiche Filmografie, eine Bibliografie und ein Glossar. Die Abbildungen sind hilfreich und technisch akzeptabel. Coverfoto: CONFIDENCE. Mehr zum Buch: www.wvttrier.de/ (dann das Buch suchen).