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13. April 2014

Österreichisches Filmmuseum (4)

2014.Kubelka 2Er hat, zusammen mit Peter Konlechner, 1964 das Österreichische Filmmuseum gegründet und bis 2001 geleitet. Peter Kubelka (*1934) ist Filmemacher, Kunsttheoretiker, Professor und ein legendärer Koch. Martina Kudláček, Filmemacherin, geprägt durch frühe Besuche im Österreichischen Filmmuseum und eng mit den Anthology Film Archives in New York verbunden, hat ein fast vierstündiges Porträt über Kubelka gedreht, das jetzt als Doppel-DVD in der Edition Filmmuseum erschienen ist. Wenn es nicht so lebendig wäre, könnte man es ein Denkmal nennen. Kubelka, immer im weißen Hemd, meist mit schwarzer Weste, vermittelt seine Film-Philosophie, erzählt seine Familiengeschichte, sitzt am Schneidetisch und kommentiert seine Filme, zeigt Objekte aus seinen erstaunlichen Sammlungen, hält Vorträge zur Metrik, zur Zeit, zur Sprache und zum Kochen. Kudláček ist mit ihrer Handkamera meist nahe bei ihm, und doch wackelt da nichts, weil Kubelka als Ruhepol fungiert und so viel zu sagen hat, dass man über die universellen Bezüge nur staunen kann. Gesprochen wird Englisch, es gibt keine Untertitel, weil sie das Bild zerstören würden; das lehnt Kubelka grundsätzlich ab. Zu den einmontierten Dokumenten gehören Ausschnitte aus einer amerikanischen Talkshow von 1972 (EATING THE UNIVERSE) und filmische Tagebuchskizzen von Jonas Mekas. Auch den 1970 gegründeten Anthology Film Archives ist ein Kapitel gewidmet. Den Schluss bildet – wie könnte es anders sein – die Fertigung eines Wiener Schnitzels. Die DVD ist auch ein Beitrag zum 50. Geburtstag des Filmmuseums, das in der Edition der Archive einen wichtigen Platz hat. Mehr zur DVD: Fragments-of-Kubelka.html