Aktuelles
13. März 2014

Medienreflexion im Film

2014.MedienreflexionDas Buch ist mit Verspätung erschienen, was angesichts des Umfangs und der Kom-plexität des Themas gut zu verstehen ist. 32 Autorinnen und Autoren haben 26 Texte beigesteuert. Die theoreti-schen Ansprüche sind relativ hoch, und wenn man sich in das Buch vertieft, wächst der Respekt vor den Heraus-gebern. Kay Kirchmann (Erlangen) und Jens Ruchatz (inzwischen Marburg) lassen darüber schreiben, wie der Film die anderen Medien darstellt. Den Anfang machen drei Texte über die Darstel-lung der Vorgeschichte des Films im Film: Licht und Schatten, Laterna magica und Camera obscura, Mikroskop, Teleskop, Fernglas, Brille. Dann geht es um die filmische Konstruktion von Verwandtschafts- und Konkurrenzverhältnissen: die Darstellung des Theaters im Kino, die Malerei im Film, den Comic im/als Film, die Fotografie im Film, Fernsehen und  Video im Film, das mobile Aufzeichnen. Kapitel 3 ist der filmischen Konstruktion von Differenz-verhältnissen gewidmet: Schrift und Blindenschrift, Pinsel, Feder und Schreibmaschine, Dichtung, Brief, Postkarte und E-Mail in filmischer Reflexion, die Zeitung im Film, Film und Tätowierung (auf das Thema wäre ich nicht unbedingt gekommen), Diagramme und Karten, Computer im Film. Dann folgen weitere mediale Funktionen: Radio, Grammophon, Schallplatte und CD, das Telefon und der Anruf-beantworter (ein schöner Text). Es geht weiter mit Telegrafie und Telefax, speziellen Reproduktionsmedien und, ja, dem Geld. Den Abschluss bildet eine Utopie: die Darstellung nicht-existenter Medien als Medialitätsreflexion. Ich nenne einige Autorinnen und Autoren, die daran beteiligt sind: Stefanie Diekmann, Jan Distelmeyer, Oliver Fahle, Jörn Glasenapp, Lisa Gotto, Petra Maria Meyer, Norbert M. Schmitz, Thomas Weber, Hans J. Wulff. Es gibt unendlich viele Verweise auf Filme, aber leider kein Filmregister. Die Abbildungen sind akzeptabel. Titelbild: Marilyn Monroe in GENTLEMEN PREFER BLONDES. Nun muss das Handbuch sich als nützlich erweisen. Mehr zum Buch: medienreflexion-im-film?c=738