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12. Februar 2014

Wagner und das Kino der Dekadenz

Bild 1Ein schöner Nachklang des Wagner-Jahres, auch wenn inzwischen schon das Richard Strauss-Jahr begonnen hat: bei Turia + Kant wurden jetzt die Vorträge publiziert, die im April 2013 bei einem Symposium zur Veranstaltungsreihe „Wagner Kino“ im Zeughauskino gehalten worden sind. Dass ihre Lektüre zusätzlichen Gewinn bringt, war mir schon klar, als ich die Vorträge gehört habe. Der Philosophie-Professor Andreas Urs Sommer (Freiburg) setzt sich mit Nietzsche, Wagner und der Dekadenz auseinander. Der Filmhistoriker Bernd Kiefer (Mainz) bringt Wagner in eine sehr reflektierte Beziehung zu den Untergangsfantasien und Verfallsgeschichten von Luchino Visconti und Hans-Jürgen Syberberg. Peter Moormann, inzwischen Professor am Institut für Musikpädagogik der Universität Köln, unternimmt eine sehr sachkundige Entdeckung von Wagners Klangwelten im Fantasyfilm. Von Elisabeth Bronfen (Zürich) stammt ein neuer Essay über „Hollywoods Wagner“ mit analytischen Verweisen auf HI DOODLE DIDDLE (1943) von Andrew I. Stone, VERTIGO (1958) von Alfred Hitchcock, PANDORA AND THE FLYING DUTCHMAN (1951) von Albert Lewin und THE LADY EVE (1941) von Preston Sturges. Und Jörg Buttgereit (Berlin) führt ein sehr substantielles Gespräch mit Marcus Stiglegger (Siegen) über Wagnerianische Monsterfilmsound-tracks von Akira Ifukube. Den Abschluss des Bandes, den Jan Drehmel, Kristina Jaspers und Steffen Vogt herausgegeben haben, bildet eine Medieninstallation zum Thema „Wagner Kino“, die in der Akademie der Künste zu sehen war. Mehr zum Buch: www.turia.at/titel/wagnerkino.html