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11. Februar 2014

Kino und Geschichte bei Kracauer

2013.KracauerVor 125 Jahren, im Februar 1889, wurde er geboren, vor 48 Jahren, im November 1966, ist er gestorben. Siegfried Kracauer war Filmkritiker, Theoretiker und Geschichts-philosoph. Vor allem zwei seiner Bücher haben Spuren in der Filmgeschichtsschrei-bung hinterlassen: „Von Caligari zu Hitler“ (zuerst erschienen 1947) und „Theorie des Films“ (1960). Das jetzt vorliegende Buch „Film als Loch in der Wand“ basiert auf einem Workshop, der im November 2009 in Budapest und Wien stattfand. 13 Texte sind hier versammelt, beginnend mit Heide Schlüpmanns sehr reflektierten und informativen Essay über Kracauers politischen Humanismus und die Filmwissenschaft, der einen Bogen von den 1920er Jahren bis in die Gegenwart schlägt. Ich nenne noch vier andere Beiträge, die mir besonders gefallen haben: die Überlegungen von János Weiss über Kracauers frühe filmtheoretische Reflexionen mit seiner fast euphorischen Kritik zu Karl Grunes DIE STRASSE (1923); Amália Kerekes’ Gedanken zum Begriff der Episode bei Béla Balázs und Kracauer; die Thesen von Philippe Despoix zur Geschichtsschreibung im Zeitalter fotografischer und filmischer Reproduzierbarkeit; und Siegfried Mattls Text über das Bild der Vergangenheit bei Siegfried Kracauer. In mehreren Beiträgen steht Kracauers letztes, posthum veröffentlichtes Buch, „Geschichte. Vor den letzten Dingen“ (1969), im Mittelpunkt, das ich nicht gelesen habe. Ich finde es wichtig, dass die Auseinandersetzung mit Kracauer auch in der Gegenwart stattfindet. Mehr zum Buch: www.turia.at/titel/kracauer.html