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28. Februar 2014

Chaplin in Deutschland

2014.ChaplinNorbert Aping ist Jurist, er leitet das Amtsgericht in Buxtehude. Sein Hobby ist die Charlie Chaplin-Forschung. Vor drei Jahren hat er das Buch „Liberty Shtunk! Charlie Chaplin und die Nationalsozia-listen“ publiziert. Jetzt geht es um die Verzögerung, mit der Chaplin und seine Filme in die deutschen Kinos kamen. Im Zuge des Ersten Weltkriegs und seiner Folgen bewirkten die Beschränkungen des US-Exports und des deutschen Imports, Zensurfragen und Konkurrenzen, dass der erste Chaplin-Film THE RINK (1916; deutscher Titel: CHAPLIN LÄUFT ROLLSCHUH) erst im August 1921 im Beiprogramm im Ufa-Palast am Zoo zu sehen war. Da war der Komiker längst weltweit bekannt, Filmkritiker und Intellektuelle beschwerten sich über die Verspätung, es war bereits das erste Chaplin-Buch in deutscher Sprache erschienen. Aping hat alle Aspekte der Verspätung genau recherchiert, in Archiven geforscht, Zeitungen und Zeitschriften ausgewertet und die Chaplin-Rezeption bis 1924 bis ins Detail dokumentiert. Dazu gehören auch die Reaktionen auf den ersten abendfüllenden Spielfilm THE KID (1921, deutsche Erstaufführung im November 1923), der natürlich ein großer Erfolg beim Publikum und der Kritik wurde. Das Buch enthält viele hochwertige Abbildungen. Vorwort: Daniel Kothenschulte. Man kann davon ausgehen, dass Aping inzwischen die deutsche Chaplin-Rezeption der Jahre 1925 bis 1933 erforscht. Mehr zum Buch: chaplin-in-deutschland.html