30. Januar 2014
German Cinema: Terror and Trauma
Thomas Elsaesser (*1943), inzwischen emeritierter Pro-fessor für Film- und Fernseh-wissenschaften an der Univer-sität Amsterdam, hat zwei Forschungsschwerpunkte: den deutschen und den amerikani-schen Film. In den Epochen ist er nicht festgelegt, ich schätze sehr seine Publikationen über den „Neuen Deutschen Film“ (1994), „Das Weimarer Kino – aufgeklärt und doppelbödig“ (1999), „Filmgeschichte und frühes Kino“ (2002), aber auch über „Hollywood heute“ (Bertz + Fischer 2009). 2007 erschien bei Kadmos seine Aufsatzsammlung „Terror und Trauma“ über die Gewalt des Vergangenen in der Bundesrepublik. Simon Rothöhler hat damals in der taz eine kluge Rezension des Bandes veröffentlicht: 2007/04/05/a0215. Routledge (New York und London) hat jetzt eine erweiterte Fassung des Buches publiziert: „German Cinema – Terror and Trauma“. Cultural Memory Since 1945“. Neu sind u.a. eine sehr differenzierte Analyse von Konrad Wolfs Film STERNE (1959), der mir viel bedeutet, die Überarbeitung eines Aufsatzes über Fassbinders DIE DRITTE GENERATION (1978/79) und eine Würdigung von Harun Farockis AUFSCHUB/RESPITE (2007). Für die deutsche Filmgeschichte arbeitet Elsaesser auch in den anderen Kapiteln die traumatischen Folgen des Holocaust und der RAF-Bewegung auf, gibt ihnen ein theoretisches Fundament und erweitert den Horizont mit der Perspektive auf die Folgen von 9/11. Die Texte sind immer an konkreten Filmbeispielen orientiert, taugen aber auch zu historiografischen Verallgemeinerungen. Das Buch enthält keine Abbildungen. Titelbild: Foto vom Anschlag auf Alfred Herrhausen in Bad Homburg. Mehr zum Buch: details/9780415709279/