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17. Dezember 2013

Essays von Norbert Grob

2013.GrobDies ist – nach „Im Kino gewesen…“, „Zwischen Licht und Schatten“ und „Just be natural!“ – der vierte Band mit Texten von Norbert Grob und der 66. Band der „Filmstudien“. Er enthält 24 Essays zur Filmgeschichte, gegliedert in vier Kapitel: „Klassisches“, „Modernes“, „Solitäres“ und „Neuer Deutscher Film“. Mein Freund Norbert kommt von der Filmkritik; der Übergang zur Filmwissenschaft hat seinen Umgang mit dem Medium Film eher intensiviert und gottlob nicht grundlegend verändert. Er ist weiterhin ein Entdecker und Interpret und kein Definitionsartist. Ich bewundere seine analytischen Fähigkeiten, seine Neugier auf die Entwicklung von Erzählformen und sein nicht nachlassendes Interesse für die unterschiedlichsten Aspekte der Filmgeschichte. Er kann wunderbar porträtieren (dafür gibt es in dieser Anthologie mehr als ein Dutzend Beispiele, ich verweise nur auf seine Texte über Altman, Graf, Herzog, Hsiao-hsien, Ozu, Pabst, Rivette, Schroeter, Curt Siodmak, Visconti, Téchine sowie auf die neue Fassung seines Essays über Veit Harlan und dessen Melodramen). Ein schöner Text handelt von der „Großstädtischen Aura der 1920/30er Jahre“, interessante Überlegungen spielen mit der „Regie im Kino“, natürlich ist das klassische Hollywood-Kino präsent (mit einem Text über Warner Bros.), aber auch der experimentelle Film (Ottomar Domnick) und sein Lieblingsgenre, der Film noir (hier personifiziert in Alain Corneau). Auch die „Miniaturen“ sind vertreten (zu Handke, Wenders und den Frauen bei Godard). Ich hoffe sehr, dass es eines nicht zu fernen Tages einen fünften Band der Grob-Texte geben wird. Das verschafft ihnen eine Präsenz, die sie an den unterschiedlichen Orten ihrer Erstveröffentlichung (Zeitungen, Zeitschriften, Bücher) nicht haben können. Titelbild: Jean-Paul Belmondo und Jean Seberg in Godards A BOUT DE SOUFFLE (1959). Mehr zum Buch: Grob-Vom-Gesicht-Welt/productview.aspx?product=21512