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07. November 2013

Leander Haußmanns Autobiografie

2013.Haußmann 2Der Kinofilm – Leander Hauß-mann (*1959) hat davon immerhin acht realisiert – kommt in dieser Autobiografie eher am Rande vor. Im Zusammenhang mit dem Tod des Vaters Ezard wird von den DINOSAURIERN gespro-chen. Und die Kapitel 37 bis 39 handeln vom HOTEL LUX, von Günter Rohrbach, Martin Moszkowicz, Herman Weigel und vom Floppen des Films. Die anderen Titel – von SON-NENALLEE bis ROBERT ZIMMERMANN WUNDERT SICH ÜBER DIE LIEBE – sucht man vergebens. Aber dieses Buch mit dem Titel „BUH“ – er bezieht sich auf die traumatische Erfahrung einer „Fleder-maus“-Inszenierung an der Bayerischen Staatsoper – ist in seinem Erzählduktus, seiner Assoziationsdramaturgie und seinem Personen-reichtum ein deutsches Panorama vor allem der 1980er und 90er Jahre. Haußmann kann erzählen. Die schönsten Geschichten spielen in der DDR-Zeit, sie handeln von seiner Druckerlehre, von der Ausbildung an der Schauspielschule Ernst Busch, vom Vorsprechen bei Frank Castorf, von Engagements in Gera und Parchim, von Volkspolizei und Stasi, von seinem Freund Uwe Dag Berlin und seiner Freundin Steffi Kühnert, von seiner ersten Frau Christiane und seiner jetzigen Ehefrau Annika Kuhl (mit respektvoller Diskretion), von den Kollegen Norbert Stöß und Henri Wiese, aber auch von der Intendanz in Bochum, dem Gastspiel in Salzburg und dem Aufenthalt in einer Psychoklinik. Es gibt eine „Liebeserklärung“ an Claus Peymann, eine Begegnung mit Edward Bond, eine Reminiszenz an Heiner Müller, einen Besuch von Botho Strauß in der Haußmann-Wohnung in Friedrichshagen und den bereits formulierten Text für einen Nachruf. Viel Lesestoff, ein Bild (Treppen-haus in Friedrichshagen). Das letzte Wort heißt „Ausweiskontrolle!“. Mehr zum Buch: buh/978-3-462-30696-5/