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24. September 2013

Haro Senft

2013.Haro SenftDer Titel verbindet metaphorisch einen Rechtlosen, Ausgestoßenen mit einem Kinder- und Naturfreund. Der Filme-macher Haro Senft (*1928) hat sich viele Freiheiten herausgenommen und musste um seine Anerkennung hart kämpfen, die Vogelfreiheit bezieht sich aber speziell auf die Jahre 1944/45, als Senft zunächst als Luftwaffenhelfer in den Krieg musste und dann in Prag interniert wurde. Der Zauberbaum verweist auf seine Kinder-filme und seine Naturverbundenheit. Die Publizistin Michaela Ast hat für ihre Biografie eine schöne Montageform gefunden: Sie verbindet ihren Text mit sehr viel Originalton Senft und Zitaten seiner Freunde und ehemaligen Mitarbeiter. Man kann Senfts Filmleben in sieben Phasen teilen: die frühe Zeit der experimentellen und engagierten Kurzfilme (1954-1959), die Gründung der Gruppe DOC 59, die Initiativen für das Oberhausener Manifest und die Mühen auf der Kurzfilmstrecke (1959-66), die Realisierung der beiden Spielfilme DER SANFTE LAUF und FEGEFEUER (1967-70), die Kinderfilmzeit mit der ZDF-Reihe RAPPELKISTE und den beiden Spielfilmen EIN TAG MIT DEM WIND und JAKOB HINTER DER BLAUEN TÜR (1972-80), die Filmreisen für das Goethe-Institut (1980-83) und die späten Dokumentarfilme (1984-97). Vor allem über die 1960er Jahre (Oberhausener Manifest, Filmarbeit in München und Prag) habe ich aus dem Buch viele neue Informationen erhalten. Zahlreiche, gut gedruckte Abbildungen. Textbeiträge u.a. von Gerald Fritzen, Rob Houwer, Pavel Jurácek, Hans-Georg Knopp (GI), Kurt Lorenz, Dorothee Mariano, Klaus Müller-Laue und Rainer Schmitt-Bruckmayer. Mehr zum Buch: action=detail&id=183&rubrik_id=