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13. Juli 2013

The Making of The Good War

2013.Good WarSebastian Haak (*1983) hat mit dieser Untersuchung am Max-Weber-Kolleg der Universität Erfurt promoviert. Es geht um „Hollywood, das Pentagon und die amerika-nische Deutung des Zweiten Weltkriegs 1945-1962“. The Good War war für die Amerikaner in ihrem politischen und kulturellen Verständnis ein zentrales Ereignis, das natürlich auch die Themen vieler Filme beeinflusste. Es gab dabei eine zeitweise sehr intensive Zusammenarbeit zwischen den Hollywood-Studios und dem amerikanischen Verteidigungs-ministerium, es wurden Verbesserungsvorschläge für die Drehbücher gemacht und auch die fertigen Filme kommentiert. Haak hat für seine Arbeit eine beeindruckende Recherche geleistet. Ein eigenes kleines Kapitel handelt von der Zugänglichkeit und Verfügbarkeit des Archivmaterials, wobei die Militärakten (public domain) natürlich zugänglicher und eigentlich auch informativer sind als die Studiounterlagen. Sechs Filme stehen im Zentrum des Textes: THE BEST YEARS OF OUR LIVES (1946) von William Wyler, BATTLEGROUND (1949) von William A. Wellman, SANDS OF IWO JIMA (1949) von Allan Dwan, THE YOUNG LIONS (1958) von Edward Dmytryk nach dem Roman von Irwin Shaw, THE NAKED AND THE DEAD (1958) von Raoul Walsh nach dem Roman von Norman Mailer und  THE LONGEST DAY (1962) von Ken Anakin, Andrew Marton und Bernhard Wicki. Haak geht auf diese Filme sehr genau ein, schildert vor allem die Auseinandersetzungen zwischen Ministerium und Filmstudios, die am heftigsten bei THE LONGEST DAY stattfanden. Die hohe Wertschätzung des Good War durch die Amerikaner wirkte sich natürlich auch auf den anschließenden Kalten Krieg aus. Insofern haben wir es hier vor allem mit einer Historien- und Kulturanalyse der Fünfziger Jahre zu tun. Das Buch ist der Band 76 in der Reihe „Krieg in der Geschichte“ (KRiG), von der ich bisher noch nichts gehört hatte. Das Titelbild kombiniert eine Großaufnahme von Tom Hanks in SAVING PRIVATE RYAN (1998) mit einem kleinen Finalbild aus THE LONGEST DAY, im Vordergrund: Robert Mitchum. Mehr zum Buch: titel/978-3-506-77693-8.html