Aktuelles
21. Juli 2013

Unterwegs im Kino

Bild 1Seit fast dreißig Jahren ist die Publizistin Marli Feldvoß im Kino unterwegs. Sie hat für die FAZ, die Frankfurter Rund-schau, die Neue Zürcher Zeitung, die Zeit und epd Film Kritiken, Porträts und Essays vor allem zu Themen des Films geschrieben, die immer mehr als Tages-journalismus waren. Sie hat sich an Büchern beteiligt und für Rundfunkanstalten gearbeitet. Jetzt ist bei Stroem-feld eine Auswahl von 90 Texten erschienen, die uns auf eine anregende Reise durch die Filmgeschichte mitnehmen und die großen Stärken der Autorin bezeugen. Das Buch ist intelligent strukturiert: Es gibt neun Kapitel mit geografischen oder thematischen Schwerpunkten: „Denk ich an Deutschland in der Nacht…“, „Bigger Than Life“ (zehn Porträts zum Umfeld des Hollywoodfilms), „Zwei oder drei Dinge, die ich von der Nouvelle vague weiß“, „Anarchie und Utopie“, „Frauenkino“, „Krieg und Politik“ (mit einem Essay über das Lebensgefühl in den Filmen von 1939), „New British Cinema und eine Prise Dogma“, „Wolkenreiter, Regenmacher…Martial Arts und Samurais“ (China, Japan), „Amor, Amor“. Dazu vier Spezial-Kapitel über Eric Rohmer, Jane Campion, Ang Lee und Pedro Almodóvar. Ausgespart sind die Interviews aus den drei Jahrzehnten. Es gibt für mich zahlreiche Lieblingstexte, dazu gehören gleich am Anfang die Rekonstruktionen zu Mord, Sitte und Kunst in den fünfziger Jahren („Wer hat Angst vor Rosemarie Nitribitt?“), der Essay „Alfred Hitchcock und die Frauen“, die Porträts von Giulietta Masina und Ulrike Ottinger, der Nachruf auf Joris Ivens und das Almodóvar-Spezial. Marli Feldvoß ist neugierig, schreibt unprätentiös und hat politische Überzeugungen. Gute Voraussetzungen für so eine Textsammlung. 94 Abbildungen. Mehr zum Buch: buecher_U_667_1/