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29. Mai 2013

Michael Moore

Bild 2Der Amerikaner Michael Moore (*1954) ist der international wohl bekannteste Dokumentar-filmmacher. ROGER & ME (1989), BOWLING FOR COLOMBINE (2002), FAHRENHEIT 9/11 (2004) und CAPITALISM: A LOVE STORY (2009) haben in den Kinos Furore gemacht, weil sie ihre politisch und gesellschaftlich wichtigen Themen mit dem Einsatz persönlicher Stilmittel dargestellt haben. Man kann da durchaus von einer eigenständigen Methode sprechen. Daniel Alles hat sie in seiner Mainzer Dissertation analytisch untersucht und in den Zusammenhang der Dokumentarfilmgeschichte gestellt. So genau und sorgfältig ist das bisher nicht geschehen. Es sind vor allem vier Kapitel, die uns die Mittel von Moore deutlich machen: „Rhetorik im Spannungsfeld von Biografie und Performance“, „Konstruktion und Beobachtung von Wirtschaft, Politik und Gesellschaft“, „Montage und Dramaturgie“, „Humor“. Der Autor Alles tritt dabei nicht als Verteidiger dieser Mittel, sondern als ihr analytischer Vermittler auf. Er verirrt sich nie in einem definitorischen Labyrinth, sondern beschreibt sehr genau, was in den Filmen zu sehen und zu hören ist. Ich gestehe, dass mir Frederick Wiseman als Dokumentarist weiterhin sehr viel näher steht als Michael Moore. Aber ich habe aus diesem gut lesbaren Buch einiges gelernt. Mehr dazu: aspx?product=19747