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09. Februar 2013

Scenario 7

2013.Scenario7-300x405Auch im verflixten siebten Jahr bewegt sich Scenario, der Film- und Drehbuch-alma-nach, den Jochen Brunow unverdrossen herausgibt, mit seinen Texten auf hohem Niveau. Das Werkstattgespräch mit Stefan Kolditz ist extrem spannend, weil hier mit Jochen als meinungsfreudigem Gesprächs-partner Vertreter einer Generation aus West und Ost aufeinander treffen, und Kollditz, eigentlich ein reflexiver Skeptiker, sehr offen über seine Vergangenheit und seine Entwicklung spricht, die ihn inzwischen zum Autor von Großproduktionen (DRESDEN) gemacht hat. In diesem Jahr gibt es kein „Journal“, aber die vier Essays sind besonders substantiell. Der dffb-Absolvent Sebastian Bleyl erzählt mit ironischem Unterton seine „Karrieregeschichte“. Keith Cunningham macht sich Gedanken über die Herausforderungen einer 3-D-Dramaturgie, Christoph Callenberg sucht nach den Grundlagen einer Zusammenarbeit zwischen Drehbuchautoren und Schauspielern, und Jochen Brunow beschreibt den Zauber der HBO-Serie TREME. Gerhard Midding gibt mit zwei Texten in der Abteilung „Backstory“ die Richtung vor: mit einem Blick auf die französischen Autoren vor der Nouvelle Vague und mit einem Nachruf auf den Drehbuchpoeten Tonino Guerra. Bei den „Lesezeichen“ haben mir vier Texte besonders gefallen: Roman Mauers Bewertung aktueller Bücher zur Filmnarratologie, Michael Tötebergs Lektürebericht zu den viel geliebten neuen US-Serien, die Verbeugung von Ralph Eue und Frederik Lang vor der filmhistorischen Arbeit von Helmut Färber und Manuela Reicharts Rezension des Buches „Sunset Boulevard“ von Kevin Vennemann. Das (noch nicht verfilmte) Drehbuch des Jahres, gestern vom Kulturstaatsminister ausgezeichnet, stammt von Nicole Armbruster & Marc Brummund. Ich habe es  noch nicht gelesen. Umschlag und Layout des Bandes wie immer von Hauke Sturm. Mehr zum Buch: 42&products_id=410.