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11. Dezember 2012

Prekäre Obsession

Prekariat, Inklusion und Minoritäts-diskurs gehörten zu Fassbinders Zeit nicht einmal bei Wissen-schaftlern zum Verständigungs-vokabular. Für das Buch sind sie Basisbegriffe. Es handelt sich um einen Sammelband aus dem Sonderforschungs-bereich „Fremdheit und Armut. Wandel von Inklusions- und Exklusionsformen von der Antike bis zur Gegenwart“. 17 Autorinnen und Autoren untersuchen in 15 Aufsätzen Rainer Werner Fassbinders Umgang mit den Randbereichen der Gesellschaft. Es geht um Gewalt, Sadomasochismus, Körper der Minderheiten, Pathos der Fremdheit, Behinderung, jüdische Kapitalisten, Queerness, homosexuelle Minoritäten, Kriegs- und Holocaustnarrative, Terroristen und die Politik des Ästhetischen. Die für die Analysen herangezogenen Filme sind LIEBE IST KÄLTER ALS DER TOD, WHITY, KATZELMACHER, ANGST ESSEN SEELE AUF, DIE SEHNSUCHT DER VERONIKA VOSS, DIE BITTEREN TRÄNEN DER PETRA VON KANT, FONTANE EFFI BRIEST und MARTHA, CHINESISCHES ROULETTE, IN EINEM JAHR MIT 13 MONDEN, LILLI MARLEEN und DIE DRITTE GENERATION. Natürlich sind die Texte höchst unterschiedlich im Stil und in der Komplexität. Nicht immer sind die wissenschaftlichen Absicherungen lesefreundlich. Mehr zum Buch: www.transcript-verlag.de/ts1623/ts1623.php