Aktuelles
27. November 2012

Filmsoziologie

Ein zu geringes Interesse der Soziologie für den Film bekla-gen die drei Herausgeber dieses Buches. Sie haben deshalb 2011 eine Tagung in Graz initiiert und publizieren hier ausgewählte Referate und Diskussionsergebnisse der offenbar sehr instruktiven Verantaltung. Sechs Texte beschäftigen sich im ersten Teil mit theoretischen und methodologischen Perspektiven der Filmsoziologie, darunter Markus Scherers Beitrag zu einer Soziologie des Visuellen und Rainer Winters Überlegungen zum postmodernenen Hollywoodkino und der kulturellen Politik der Gegenwart. Im zweiten Teil wird es konkreter. Unter der Überschrift „Angewandte Filmsoziologie“ geht es um einzelne, beispielhafte Filme (DAS WUNDER VON BERN  und den Fußballfilm als Heimatfilm, THE BOURNE IDENTITY, das Globalisierungswissen und die Identitätskrise, Jean Rouchs LES MAITRES FOUS als Darstellung von Kult und Ritualen), um das Fernsehen (die Filmästhetik des „Tatorts“ und das Sterben im Fernsehen), um Filmsoziologie in der DDR und um Geschlechternarrationen im jüngeren österreichischen Kinospielfilm. Die Themenauswahl wirkt noch etwas beliebig, aber in der Summierung wird eine Bewegung deutlich. So gesehen, wird auch Wissenschaftszukunft beschworen, wie sie der Titel verspricht.