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03. November 2012

Die Reise

Die Reise ist ein beliebtes Motiv des Films in allen Jahrzehnten. Ob zum Mond, nach Tilsit oder Tokio, nach Wien oder Sundevit – die Kinobesucher lassen sich mitnehmen. Mehr als neunzig Reise-Filme nennt das „Lexikon des Internationalen Films“ unter dem Buchstaben R. Marie-Therese Mäder untersucht in ihrer Dissertation einen speziellen Aspekt: die Suche nach Orientierung, genauer: nach kultureller und religiöser Identität. Sechs Filme aus den Jahren 2001-07 werden von ihr analysiert: Bei LE GRAND VOYAGE (2004) von Ismael Ferroukhi und BAB’AZIZ – LE PRINCE QUI CONTEMPLAIT SON AME (2007) von Nacer Khemir geht es um Reisen innerhalb religiöser Traditionen, AUF DER ANDEREN SEITE (2007) von Fatih Akin und Y TU MIMÁ TAMBIÉN (2001) von Alfonso Cuarón schildern die Reise als Neuanfang bzw. letzte Reise, SCHULTZE GETS THE BLUES (2003) von Michael Schorr und LITTLE MISS SUNSHINE (2006) von Jonathan Dyton und Valerie Faris erzählen von Reisen als tragikomischer Sinnsuche. Die Autorin untersucht Transformationsprozesse, beginnt bei den Pilgerreisen und endet beim Tourismus. Das Verhältnis von Raum und Zeit spielt dabei eine herausragende Rolle. Die Dissertation wurde 2012 mit dem Jahrespreis der Theologischen Fakultät der Universität Zürich ausgezeichnet. Mehr zum Buch: die-reise-als-suche-nach-orientierung.html.