13. September 2012
Resonanz-Räume
In zwanzig Beiträgen geht es um die Stimme. Sie ist – trotz ihrer großen Bedeutung im Tonfilm und in den Medien der letzten Jahrzehnte – ein relativ wenig erforschtes Thema der Filmgeschichte. In vier großen Kapiteln (Zeitbilder / Identitätsbilder / Nicht-menschliche Stimmen / Stimm-Techniken, Stimm-Wirkungen) fügen sich die Texte zu einem interessanten audio-visuellen Panorama, beginnend mit der Frühzeit des amerikanischen, französischen und russischen Tonfilms. Bei David Assmann geht es dann um die Stimmfärbung von law and order in den Figuren John Waynes und James Stewarts, Larson Powell beschreibt das Verhältnis von Bild und Stimme in Konrad Wolfs GETEILTEM HIMMEL, Oliver Kreutzer die Filmstimmen von Doppelgängern, Zwillingen und Gender-Überläufern und die Herausgeberin Oksana Bulgakowa den Klang der 1950er Jahre am Beispiel von Marlon Brando und Innokenti Smoktunowski. Claudia Schmölders geht in ihrem sehr interessanten Beitrag der Frage nach, warum Frauenstimmen in historischen Mediendokumenten völlig unterrepräsentiert sind. In zwei Interviews kommen die Tonmeister Ben Burtt und Jim Webb zu Wort. Das ausdrucksstarke Titelfoto stammt von einem Photoplay-Cover aus dem Jahr 1929.