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03. Mai 2012

Antonin Artaud

Der Franzose Antonin Artaud (1896-1948) war Schauspieler, Dichter, Dramatiker, Theoretiker, Zeichner, gehörte eine Weile zum Surrealismus und verfolgte später vor allem seine eigenen Theaterideen, zu denen Mitte der 1930er Jahre das „Theater der Grausamkeit“ gehörte, in dem man einen Vorläufer heutiger Performance sehen kann. Artauds Einfluss auf das moderne Theater sollte nicht unterschätzt werden. Seine Affinität zum Film war zunächst groß, er spielte – meist in Nebenrollen – in mehr als zwanzig Filmen mit, u.a. in Dreyers LA PASSION DE JEANNE D’ARC und Langs LILIOM. Und er investierte viele originelle Gedanken in die Phänomene des Kinos, war aber enttäuscht von der Entwicklung des Tonfilms. Seine Texte zum Film sind jetzt in einem eigenen Band der Artaud-Werke im Verlag Matthes & Seitz zu lesen. Die Ausgabe ist gut kommentiert, mit einem Nachwort von Bernd Mattheus versehen und fällt schon mal durch den tief schwarzen Einband auf, den kein bunter Schutzumschlag aufhellt.