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14. Januar 2020

Das Unschärfebild

Eine Dissertation, die an der Bauhaus-Universität Weimar entstanden ist. Adina Lauen-burger beschäftigt sich darin medientheoretisch mit dem Unschärfebild. Sie teilt ihre Untersuchung in zwei Bereiche: 1. Vorstellungen vom kinema-tografischen Bild oder der Sonderfall Josef von Sternberg, 2. Unschärfen und Medien. Die Entdeckungen und Beschrei-bungen der Unschärfen in Sternbergs Filmen SHANGHAI EXPRESS und THE SCARLET EMPRESS sind herausragend. Es geht dabei um Überblendungen, beliebige Räume, Vorstellen und Verstellen, Schleier, Bildgrenzen, Lichträume, Ornamente, Raster, Reflexion, Refraktion und Relation. 72 Abbildungen unterstützen den Text. Im zweiten Teil dominieren medienbegriffliche Klärungen, die wenig konkretisiert werden. Der Schlussabsatz lautet: „So ist das Unschärfebild im Singular zuletzt die Essenz aus der Vielzahl von Folgerungen, die gerade auch die Geschichte des Medienbegriffs als das Verhältnis von Exzess und Verwerfung enthüllen. Indem das Unschärfebild aber solches mitteilt, fällt es selbst unaufhörlich neuen Teilungen zu. Es lässt sich so an keiner Stelle als ein Drittes im System der Ausschlüsse fixieren. Und dies ist seine medientheoretische Definition.“ (S. 310). Mehr zum Buch: das-unschaerfebild