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10. Januar 2020

Berühmte Tote leben ewig

16 Männer und Frauen werden von dem Journalisten Bernd Oertwig porträtiert, die in Berlin gelebt haben und auf ungewöhnliche Weise gestorben sind. Die Tänzerin und Schau-spielerin Anita Berber, „die wildeste Frau der Weimarer Republik“, erlag mit 29 Jahren ihrer Tuberkulose-Erkrankung. Die Buchhändlerin Antoinette Weiß starb im Alter von 27 Jahren und wurde 1805 auf dem Friedhof am Oranienburger Tor begraben. Ihr Mann bezahlte die Grabstelle für 100 Jahre. Als der Friedhof 1902 geschlossen wurde, verweigerte die Familie eine Umbettung. Der Architekt Bruno Schmitz wurde in einen der prominentesten Ehebruchs-Skandale des Kaiserreichs verwickelt. Der Boxer Bubi Scholz erschoss im Rausch seine Frau Helga, musste für drei Jahre ins Gefängnis und starb dement im Sommer 2000. Charlotte Stieglitz, Ehefrau des Dichters Heinrich Stieglitz, erstach sich 1834 im Alter von 28 Jahren mit einem Dolch. Der Architekt und Widerstands-kämpfer Erich Gloeden wurde 1944 zum Tode verurteilt und hingerichtet. Den zwanzigjährigen Gefreiten Fritz Will erschlug am 14. August 1889 im Tiergarten ein Blitz. Der Maler und Grafiker George Grosz musste in der Weimarer Republik zahlreiche Prozesse überstehen, emigrierte 1933 in die USA und starb 1959 nach einem Treppensturz in Berlin. Der Fotograf Helmut Newton starb 83jährig nach einem selbst verschuldeten Verkehrsunfall in Los Angeles. Karl Ludwig von Hinckeldey wurde 1848 Polizeipräsident von Berlin und verlor 1856 ein Pistolenduell. Kühnemund von Arnim, Sohn von Bettina und Achim von Arnim, starb 1835 18jährig nach einem Kopfsprung in die Spree. Der Philosoph Max Stirner wurde 1856 das Opfer eines Insektenstichs. Die Pilotin Melli Beese erschoss sich 1925 morphiumsüchtig. Der Verleger und Kunsthändler Paul Cassirer starb 1926 an den Folgen eines Suizidversuchs. Die Schauspielerin Renate Müller fiel 1937 angetrunken aus dem ersten Stock ihrer Villa in Berlin-Dahlem. Der russische Jurist Wladimir Dmitrijewitsch Nabokow wurde 1922 in Berlin bei einem Attentat erschossen. Der Autor porträtiert die genannten 16 Personen auf anschauliche Weise, informiert detailliert über ihr Ende und ihre Bestattung. Spannende Lektüre. Mit Abbildungen. Mehr zum Buch: beruehmte-tote-leben-ewig.html