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04. September 2019

Hans Feld, Redakteur und Kulturjournalist

Hans Feld (1902-1992) war ab Mitte der 1920er Jahre als Redakteur des täglich erschei-nenden Film-Kurier eine Schlüsselfigur für die kulturelle Berichterstattung aus der deutschen Hauptstadt. Er hat nicht nur über Film, sondern auch über Theater, Oper, Litera-tur, Politik und Gesellschaft geschrieben. Eva Orbanz, die ihn 1978 kennengelernt und bis zu seinem Tod mit ihm und seiner Frau Kätie befreundet war, hat in einer jahrelangen Arbeit alle von ihm publizierten Texte bibliografisch erschlossen. Damit sind 500 Seiten des Buches gefüllt. Eine Zeittafel führt uns durch das Leben von Hans Feld. Ein sehr persönlich formuliertes Vorwort der Herausgeberin erinnert an den Publizisten, der 1933 mit seiner Familie nach Prag emigrierte und 1935 nach London übersiedelte, wo er bis zu seinem Lebensende gewohnt und gearbeitet hat. Beispielhaft sind in dem Buch 23 Texte von Hans Feld aus der Zeit zwischen 1926 und 1932 dokumentiert. Wunderbar: seine Kritiken der Filme NAPOLEON von Abel Gance (1927), MENSCHEN AM SONNTAG von Robert Siodmak und Edgar G. Ulmer (1930), DER WEG INS LEBEN von Nikolaj Ekk (1931), seine Kritik der Aufführung von Bertolt Brechts „Mann ist Mann“ in der Volksbühne (1928), sein Bericht über die Dreharbeiten zu G. W. Pabsts WESTFRONT 1918 (1930), seine Reflektionen über das Leben in Deutschland 1932 und den Film EMIL UND DIE DETEKTIVE von Gerhard Lamprecht. Er war ein Autor, der manchmal unterschätzt wurde. Wie schön, dass ihm nun eine Art Denkmal gesetzt wird. Band 22 der Reihe „Film & Schrift“, herausgegeben von Rolf Aurich und Wolfgang Jacobsen, mit neuem Coverdesign. Coverfoto: Hans Feld, fotografiert von Eva Orbanz (1978). Mehr zum Buch: XV1yO-n-BW8