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18. Juli 2019

„Berliner Blau“ von Philip Kerr

Kein Filmbuch, sondern ein hervorragender Krimi: der zwölfte Band der Bernie Gunther-Serie von Philip Kerr, der jetzt posthum bei Wunderlich erschienen ist. Er spielt auf zwei Zeitebenen: 1939 und 1956. 1939 befinden wir uns vorwiegend in Berchtesgaden und auf dem Obersalzberg. Ein Bauingenieur ist auf Hitlers Anwesen ermordet worden, der Täter soll von Bernie Gunther vor dem Geburtstag des Führers ermittelt werden. Das erweist sich als sehr schwierig, weil die Fronten vor Ort die Ermittlungen erschweren. An der Seite von Gunther ist Friedrich Korsch aus Berlin ein hilfreicher Kollege. 1956 beginnt die Geschichte an der Französischen Riviera. Im Grand Hotel Cap Ferrat ist Gunther inzwischen als Concierge tätig und bekommt Besuch von Erich Mielke aus der DDR. Er wird von ihm aufgefordert, die englische Agentin Anne French aus dem Weg zu räumen, die uns aus dem letzten Roman „Kalter Frieden“ bestens bekannt ist. Zum Personal von Mielke gehört Friedrich Korsch, der zum heftigsten Verfolger von Gunther wird, als dieser sich auf die Flucht nach Deutschland begibt. Die beiden Zeitebenen sind wunderbar miteinander verbunden, es gibt Cliffhanger, die dafür sorgen, dass man das 630-Seiten-Buch kaum aus der Hand legen kann. Sommerlektüre auf höchstem Spannungsniveau. Mehr zum Buch: berliner-blau.html