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10. Mai 2019

Lana Gogoberidse

Die georgische Regisseurin – sie ist im vergangenen Jahr 90 Jahre alt geworden – hat eine wunderbare Autobiografie geschrieben, die jetzt im Mitteldeutschen Verlag auf Deutsch erschienen ist. Unter dem Titel „Ich trank Gift wie kacheti-schen Wein“ erzählt sie auf 500 Seiten ihre Lebensgeschichte, die reich an traurigen und schönen Ereignissen ist. Ich nenne neun Kapitel, die mir besonders gut gefallen haben: „Das seltsame Leben in der Sowjetunion, mit Kinderaugen gesehen“, „Georgische Heiterkeit als Antwort auf den Terror“, „Moskau, WGIK, Gerassimov und andere Begegnungen“ (über ihre Ausbildung an der Filmhoch-schule), „Das Leben im Kino, Zensur, Verbote…Und meine ersten Filme“, „Italien 1974. Aufzeichnungen“ (Begegnungen mit Fellini, Antonioni, Zavattini), „In der Heimat von Tagore, Begegnung mit Sayajit Ray“, „Filmfestivals: Berlin, Cannes, Tokio, Rio de Janeiro“ (sie war 1984 Mitglied der Berlinale-Jury), „Europarat oder Georgiens großes europäisches Abenteuer“ (sie hielt 1999 anlässlich der Aufnahme Georgiens in den Europarat eine beeindruckende Rede, die hier dokumentiert ist), „Abschied vom deutschen Leser“. Natürlich sind auch ihren vier wichtigsten Filmen eigene Kapitel gewidmet, die unbedingt lesenswert sind: ALS DIE MANDELBÄUME BLÜHTEN (1973), EINIGE INTERVIEWS ZU PERSÖNLICHEN FRAGEN (1978), DER TAG IST LÄNGER ALS DIE NACHT (1984) und DER WALZER AUF DER PETSCHORA (1992). Mit 16 Fotoseiten in der Mitte des Bandes. Die Coverabbildung finde ich zu dunkel und eintönig. Mehr zum Buch: kachetischen-wein-detail