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17. November 2018

Das Deutschbuch

Richard Blank (*1939) ist Regisseur, Autor und Philosoph. Seine Filme FRIEDLICHE TAGE (1984) und PRINZENBAD (1993), seine Bücher über Bernhard Wicki („Jenseits der Brücke“, 1999), die Geschichte des Filmlichts („Film & Licht, 2011) oder „Arbeit mit Schau-spielern“ (2016) schätze ich sehr. Jetzt hat er ein Buch publiziert, in dem der Film nur am Rande vorkommt, es geht um Deutschland und die Deutschen. In 21 Kapiteln unternimmt Blank eine Spurensuche, bei der Geschichte und Gegenwart eng verknüpft werden. Hier sind einige ausgewählte Themen: „Das Lied der Deutschen“ (über den Text unserer Nationalhymne), „Mythologie“ (über die Germanen), „Dämonen“ (über den Umgang mit Geschichte), „Bauernland“ (über die Natur), „Goethe“ (was man bei der Lektüre entdecken kann), „Sang“ (über Volkslieder“), „Deutsche Tugenden“ (Ordnung, Fleiß, Ehrlichkeit, Pünktlichkeit), „Bleiben“ (über das Leben in unserem Land), „Heimat“ (wo und warum man sich zuhause fühlt), „System“ (über das Denken des Philosophen Ernesto Grassi, bei dem Blank studiert hat), „Wald“ (in der Romantik, bei H.D. Thoreau und Elias Canetti), „Größe“ (körperlich, moralisch, finanziell), „Neugierde“ (über Reisen des Autors nach Russland), „Fremde“ (über das Zusammenleben mit ihnen), „Über alles: Freude“ (Europa). Blanks Text ist reflektiert, manchmal assoziativ, gelegentlich befindet er sich im Dialog mit seiner 14jährigen Enkelin Leonie, er zitiert aus dem Spiegel und der Zeit, aus der Literatur, er erinnert sich an viele Momente seines Lebens, an seine Eltern, an seine Filmarbeit mit Bernhard Wicki oder Rafael Klachkin. Italien spielt eine gewisse Rolle, weil er einen zweiten Wohnsitz in Ligurien hat. Die Unter-schiede zwischen den beiden Ländern kann er gut vermitteln. In Deutschland wohnt Blank in München-Solln. – Dies sind 112 Seiten spannende Lektüre, die ich sehr empfehlen kann. Mehr zum Buch: das-deutschbuch.html