Aktuelles
23. Juli 2018

Das Justiz-Bild im Spielfilm der NS-Zeit

Eine Dissertation, die an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig entstanden ist. Eyke Isensee untersucht darin die Darstellung der Justiz in Spielfilmen der NS-Zeit. Am detailliertesten ist seine Analyse des Films DER VERTEIDIGER HAT DAS WORT (1943) von Werner Klingler. Der Autor beschäftigt sich mit der Figur des Verteidigers, den Staatsan-wälten, dem Verteidiger als Ermittler, der Person und Figur Heinrich George als Justizrat Jordan, den Opfern aus zwei-erlei Milieu, dem Bild der Justiz und zitiert zeitgenössische Presse-stimmen (100 Seiten). Auf 60 Seiten wird DER GASMANN (1941) von Carl Froelich nach einem Roman von Heinrich Spoerl analysiert. Hier geht es um die Staatsgewalten (Finanzamt und Gestapo), Zeichen der Zeit (Hitlergruß und Hoheitsabzeichen), die Justiz und ihre Protago-nisten, den Vergleich zwischen Roman und Film, Heinz Rühmann als Identifikationsfigur und das kritische Potential. Pressestimmen zum Film schließen das Kapitel ab. Bei beiden Filmen gibt es im Text umfangreiche Sequenzprotokolle. Elf weitere Filme werden kurz analysiert: FAMILIE SCHIMEK (1935) von E. W. Emo, KIRSCHEN IN NACHBARS GARTEN (1935) von Erich Engels, MAZURKA (1935) von Willi Forst, SCHLUSSAKKORD (1936) von Detlef Sierck, WENN WIR ALLE ENGEL WÄREN (1936) von Carl Froelich, DER FALL DERUGA (1938) von Fritz Peter Buch, DER MAULKORB (1938) von Erich Engel, SENSATIONSPROZESS CASILLA (1939) von Eduard von Borsody, PARADIES DER JUNGGESELLEN (1939) von Kurt Hoffmann, JUD SÜSS (1940) von Veit Harlan, ICH KLAGE AN (1941) von Wolfgang Liebeneiner. In seinem Resümee konstatiert der Autor, dass das in den Filmen vermittelte Justiz-Bild mit der Realität wenig zu tun hatte. Der Anhang enthält Sequenzprotokolle von acht ausgewählten Filmen. Keine Abbildungen. Cover: Hitler und Goebbels. Mehr zum Buch: das-justiz-bild-im-spielfilm-der-ns-zeit/