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22. Juni 2018

Keine Ruhe nach dem Sturm

Unter den neuen Publikationen über das Jahr 1968 und die Zeit danach hat mich besonders das Buch „Keine Ruhe nach dem Sturm“ von Ulrike Heider beein-druckt. Es ist eine Autobiografie der Autorin (*1947), die in Frankfurt am Main aufwuchs, sich dort an der Studenten-bewegung beteiligte, in den 1970er Jahren zur Hausbesetze-rin wurde, 1978 als Politologin promovierte, Lehraufträge in Frankfurt und Kassel übernahm und seit 1982 als Schriftstellerin und Journalistin arbeitet. 1988 ging sie nach New York und war Visiting Scholar an der Columbia University. Seit 2012 lebt sie in Ber-lin. Sie verfügt über ein großes Erinnerungsvermögen, kann Menschen und Situationen sehr gut beschreiben und vermittelt mit ihrem persön-lichen Blick ein authentisches Zeitbild. Sie erzählt nicht chronologisch, aber die Orts- und Zeitwechsel sind gut nachzuvollziehen. Eine beson-dere Spannung entsteht durch die Konfrontation ihrer Erfahrungen in Deutschland und den USA. 300 sehr lesenswerte Seiten. Mit wenigen Abbildungen und einem Glossar am Ende des Bandes, der jetzt bei Bertz + Fischer in einer überarbeiteten Neuauflage erschienen ist. Mehr zum Buch: keineruhe.html