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02. Dezember 2017

Ein Traum von Paris

Georg Stefan Troller, den ich als Fernsehpublizisten immer ver-ehrt habe, lebt seit 1949 in Paris. Er war zuvor aus Öster-reich in die USA emigriert. Seine Sendereihen „Pariser Journal“ (ARD, 60er Jahre) und „Per-sonenbeschreibung“ (ZDF, ab 1971) sind legendär. Er hat in den vergangenen Jahren ver-schiedene Bücher veröffentlicht, in denen Paris die zentrale Rolle spielt. Jetzt ist ein Buch erschie-nen, das mir besonders gut gefällt: „Ein Traum von Paris“. Im ersten Teil lesen wir Texte, die er in seinem Archiv gefunden hat, darunter zwei Gedichte aus den Jahren 1946 und 1966, eine Erinnerung an das Jahr 1940, zwei Tagebucheintragungen aus den Jahren 1960 und 61 und ein längeres Porträt der Sängerin Barbara (1966). Wenn man die Texte liest, hört man immer seine Stimme, die so unverwechselbar klingt. Eine Überraschung birgt der zweite Teil: er dokumentiert 64 Fotografien von Troller aus den Jahren 1953 bis 56. Zu sehen sind Clochards, Kinder, Männer, Frauen, Straßen, Häuser, Fassaden, Brücken. Alle in schwarzweiß, sehr kontrastreich, aufgenommen mit der Leica. Sie wurden bisher nie veröffentlicht, Trollers Tochter Fenn hat sie in einer alten Kiste gefunden, ihr Vater dachte, sie seien irgendwann entsorgt worden. Ein schöner Blick zurück. Mehr zum Buch: 3737407434.html