Aktuelles
01. August 2017

Deutsch-Türkische Filmkultur im Migrationskontext

In einer sehr differenziert for-mulierten Einleitung, 13 Text-beiträgen und fünf Gesprächen verortet der von Ömer Alkin (Düsseldorf) herausgegebene Band die deutsch-türkische Filmkultur der letzten fünfzig Jahre. Den Bogen vom türki-schen Yeşilçamkino bis zum subversiven Migrationskino der Jahrtausendwende schlagen Tuncay Kulaoğlu und Martina Priessner. Guido Rings beschäf-tigt sich mit Fassbinders Film ANGST ESSEN SEELE AUF. Can Sungu schreibt über Gesellschafts­kritik im türkischen Migrationskino. Inga Selck informiert über den deutsch-türkischen Dokumentarfilm seit den 1960er Jahren. Der Bildwissenschaftler W. J. T. Mitchell reflektiert über rassistische Stereotype in Spike Lees Satire BAMBOOZLED, kontextualisiert durch einen Beitrag des Herausgebers. Bei Katrin Ullmann geht es um Globalisierungs­diskurse im Horizont des Films. Nina Heiß’ Text über „Zwischenräume“ rekapituliert Mediengeschichte und endet bei dem Film 40 QM DEUTSCHLAND. Hauke Lehmann untersucht die Verflechtung von Filme-Machen und Filme-Sehen in LOLA + BILIDIKID und TIGER – DIE KRALLE VON KREUZBERG. Markus Spöhrer erinnert an postmigrantische Erfahrungen der HipHop-Kultur. Martina Priessner befasst sich mit dem Film AUSLANDSTOURNEE von Ayşe Polat. Canan Turan konfrontiert den Ehrenmord in DIE FREMDE mit dem Generationstreffen in ALMANYA – WILLKOMMEN IN DEUTSCHLAND. Elif Posos-Devrani unternimmt eine diskursanalytische Untersuchung der Fernsehserie TÜRKISCH FÜR ANFÄNGER. Interessant sind die Gespräche mit den Filmemachern Can Candan und Ilker Çatak, der Dokumentaristin Aysun Bademsoy und der Redaktionsleiterin des „Kleinen Fernseh-spiels“ Claudia Tronnier. Die Beiträge fügen sich zu einem beeindruckenden Spektrum des Themas. Mit Abbildungen in unterschiedlicher Qualität. Mehr zum Buch: 11970962