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21. Januar 2016

Kinomagie

2015.KinomagieDie Sammlung der Geräte und Objekte aus der Vorgeschichte des Kinos von Werner Nekes ist legendär. Sie wurde in unterschied-licher Form schon in vielen Städten präsen-tiert. Jetzt ist sie (noch bis zum 30. März 2016) im Metro Kinokultur-haus in Wien zu sehen. Und es gibt erstmals einen großen, beeindruckenden Katalog dazu, für den Nekes zusammen mit Ernst Kieninger als Herausgeber verantwortlich ist. Auf mehr als 500 Seiten sind Geräte, Bilder und Dokumente auch für jene zu sehen, die nicht zur Ausstellung nach Wien fahren können (sich das aber sicher noch einmal überlegen, wenn sie den Katalog angeschaut haben). 19 lesens-werte Texte vertiefen den Bereich der Abbildungen. Ich greife einige, mir besonders wichtige heraus. Ernst Kieninger würdigt den Sammler Nekes als Archäologen der bewegten Bildwelt. Für Bazon Brock ist Nekes ein „Meister des Zaubers der Entzauberung“. Siegfried Zilinski reflektiert über die Bedeutung der Schatten in der Philosophie-, Kunst- und Theatergeschichte und projiziert diese Erkenntnisse in die neue Welt des Kinos. Stephan Oettermann schlägt den Bogen „Von den Engelbrechtschen perspektivischen Vorstellungen zum Teleorama“. Thomas Hensel referiert über die „Darstellbarkeit des Undarstellbaren“ und denkt dabei an die „Gottmedien“. Bei Richard Balzer geht es um den „Guckkasten“, bei Deac Rossell um die Laterna magica, bei David Robinson um „Transparente“ vor allem im Theater. Simon Stampfer informiert uns „Über die optischen Täuschungs-Phänomene, welche durch die stroboskopischen Scheiben hervorgebracht werden“. Carsten Jöhnk erweitert dies mit dem Blick auf die „Abbildung in der 3. Dimen-sion“. Klaus Kreimeier erinnert sich an seine Wahrnehmung der Filme von Werner Nekes und geht speziell auf ULIISSES (1980-82) ein. Ein vorbildlicher Katalog. Mehr zum Buch: kinomagie-katalog/