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17. November 2015

Werner Herzog

2015.Herzog.großSeit Mitte der 1990er Jahre lebt und arbeitet Werner Herzog in den USA. Er ist inzwischen 73 Jahre alt, dreht weiterhin Spiel- und Dokumentar-filme, seine internationale Bedeutung wird in Deutschland eher unterschätzt. Kristina Jaspers und Rüdiger Zill haben jetzt bei Bertz + Fischer ein Buch publiziert, dessen Beiträge sich vor allem auf die vergangenen zwanzig Jahre konzentrieren. Chris Wahl eröffnet den Band mit einem Essay über Herzogs „neue“ Bilder („Der Zirkelschluss als einzig mögliche Form der Existenz“). Bei Kristina Jaspers geht es um die Bedeutung der Musik in seinen jüngsten Filmen („Poesie und Pathos“). Esther Buss schreibt über Aneignung, Hybridität und Täuschung in THE BAD LIEUTENANT und MY SON, MY SON, MY SON, WHAT HAVE YE DONE („Razzle Dazzle“). Sabine Nessel beschäftigt sich mit den Tierdarstellungen in den neueren Dokumentarfilmen („Herzogs Zoo“). Rüdiger Zill referiert über den 3D-Film DIE HÖHLE DER VERGESSENEN TRÄUME („To Explore the Procedure of Human Vision“). Valérie Carré richtet ihren Blick auf Herzogs filmische Auseinandersetzung mit der Todesstrafe in den USA („Jeder Mensch ist ein Abgrund“). Bernd Kiefer macht Anmerkungen zu neueren Images des Werner Herzog („Von einem, der auszog, uns fremd zu bleiben“). Daniel Kothenschulte verfolgt Herzogs Ausstrahlung auf den Bereich der Bildenden Kunst („Kunst als Kunstvermittlung“). Die Künstlerin Klara Hobza und der Filmemacher Christoph Hochhäusler haben kleine Hommagen an Herzog formuliert. Die Laudatio von Edgar Reitz anlässlich der Verleihung des „Kulturellen Ehrenpreises der Landeshauptstadt München“ im Januar 2015 schließt den ersten Teil ab. Dann folgen sechs Texte von Werner Herzog und ein interessantes Publikumsgespräch über seine Interviews mit Todeskandidaten, das im Oktober 2012 im Berliner Kino Arsenal stattgefunden hat. Ein beeindruckendes Buch mit vielen klugen Texten. Die Abbildungen haben eine hervorragende Qualität. Mehr zum Buch: 36&products_id=451