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12. Juli 2015

Die Leipzig-Filme von Andreas Voigt

2015.DVD.Voigt.LeipzigFünf dokumentarische Filme hat Andreas Voigt (*1953) zwischen 1986 und 97 in Leipzig gedreht, die uns ganz konkret und nah an den Menschen die gesellschaftlichen Veränderungen dieser Stadt in der Wendezeit miterleben lassen. Sie sind jetzt auf zwei DVDs bei Absolut Medien erschienen und unbedingt empfehlenswert. ALFRED (1986) porträtiert einen 76jährigen Altkom-munisten, der 1985 gestorben ist, vorwiegend mit Fotos, Tondokumenten und einer Spurensuche in den Arbeitervierteln von Plagwitz. Es war Voigts Abschlussfilm an der HFF Konrad Wolf. LEIPZIG IM HERBST (1989, realisiert zusammen mit Gerd Kroske) zeigt die Montagsdemonstrationen im Oktober 1989, vor dem Fall der Mauer, und dokumentiert Gespräche mit Vertretern der Bürgerbewegung „Neues Forum“, mit Arbeitern, Theologen, Volkspolizisten und Funktionären. LETZTES JAHR TITANIC (1990) erzählt aus der Perspektive von fünf Leipzigern, wie sie den Fall der Mauer, die ersten freien Wahlkämpfe, die Einführung der D-Mark und die „Wiedervereinigung“ erlebt haben. In GLAUBE, LIEBE, HOFFNUNG (1993) zeigen Voigt und sein Kameramann Sebastian Richter den Alltag von Jugendlichen, die man dem rechten und dem linken Spektrum zuordnen kann; er zeigt Aggressionen, Hoffnungen, Träume. Mit GROSSE WEITE WELT (1997) kehrt Voigt nach mehreren Jahren Unterbrechung zu Protagonisten seiner früheren Filme zurück und schildert eindrucksvoll, wie ihr Leben in der inzwischen vergangenen Zeit verlaufen ist. Was ist aus ihren Hoffnungen geworden? Wie man hört, arbeitet Andreas Voigt derzeit an dem Projekt WIEDERSEHEN, das die Leipzig-Reihe fortsetzen soll. Coverfoto der DVD: GROSSE WEITE WELT. Mehr zur DVD auf der Website von Absolut Medien: 8014/Leipzig+Filme+1986+-+1997