03. April 2015
Das Medium ist die Zukunft
Im Science-Fiction-Film hat die Darstellung der Medien natürlich eine große Bedeutung. Im Prinzip sind der Phantasie da wenig Grenzen gesetzt bis hin zur Ununterscheidbarkeit zwischen Realität und medialer Präsen-tation. In der Filmwissenschaft wird das Thema verhältnismäßig selten untersucht. David Ziegenhagen, Mitarbeiter am Institut für Medien und Kommunikation der Universität Hamburg, schafft eine Basis, wenn er zunächst die Forschungslage klärt, das Genre definiert, den Medien-Begriff klärt und die unterschiedlichen Darstellungen der Medien im Science-Fiction-Film auffächert. Das geschieht mit wissenschaftlichen Absicherungen durch Marshall McLuhan über Lothar Mikos bis zu Hartmut Winkler und nimmt die erste Hälfte des Buches in Anspruch. Die zweite, für mich spannendere Hälfte ist der Analyse von fünf Filmbeispielen gewidmet. Es handelt sich dabei um FAHRENHEIT 451 (1966) von François Truffaut, MINORITY REPORT (2002) von Steven Spielberg, EQUILIBRIUM (2002) von Kurt Wimmer, CHILDREN OF MEN (2006) von Alfonso Cuarón und STARSHIP TROOPERS (1997) von Paul Verhoeven. Hier ist der Autor nah an den Bildern der Filme, beschreibt die dargestellte Medienzukunft sehr konkret und liefert spannende Erkenntnisse. Die zumeist kleinen Abbildungen haben eine erstaunliche Qualität. Mehr zum Buch: ziegenhagen-david