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01. August 2013

Haneke über Haneke

2013. HanekeDie frühen Filme von Michael Haneke (* 1942) waren mir zu effekthascherisch und grausam. Aber DIE KLAVIER-SPIELERIN (2001) und CACHÉ (2005), vor allem DAS WEISSE BAND (2009) und LIEBE (2012) respektiere und bewundere ich. Es gab viel darüber zu lesen, auch in Gesprächsform (Thomas Assheuer im Alexander Verlag), nun ist das Buch der Franzosen Michel Cieutat und Philippe Rouyer, übersetzt von Marcus Siebert, ebenfalls im Alexander Verlag erschienen, in dem der Regisseur Film für Film Frage und Antwort steht und dabei über Produktions-bedingungen, künstlerische Entscheidungen, Vorbilder und Einflüsse, Schauspielerinnen und Schauspieler Auskunft gibt. Das ist spannend zu lesen, weil man den Sprachduktus von Haneke im Ohr hat und spürt, dass er seine Interviewpartner ernst nimmt und nicht einfach das schon mehrfach Gesagte wiederholt. Meine Meinung über seine frühen Filme hat sich nach der Lektüre nicht unbedingt geändert, ist aber etwas offener geworden, zu den neueren Filmen gibt es interessante Informationen. Also: ein lesenswertes Buch. Die Abbildungen sind sehr akzeptabel, das Nachwort von Georg Seeßlen ist klug. Mehr zum Buch: HANEKE_ueber_HANEKE.html