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15. Juni 2013

Béla Tarr

2013.Béla TarrDer ungarische Regisseur Béla Tarr (* 1955) hat von 1977 bis 2011 neun Filme gedreht, am bekanntesten sind wohl BETON-BEZIEHUNG (1982), SATANSTANGO (1994), DER MANN AUS LONDON (2007) und DAS TURINER PFERD (2011). Das kleine, gewichtige Buch des französischen Philosophen Jacques Rancière (*1940) ist eine beeindruckende Passage durch das Werk von Béla Tarr. „Er macht immer denselben Film, spricht immer von derselben Realität; nur dringt er immer tiefer in diese ein. Vom ersten bis zum letzten Film geht es immer um eine enttäuschte Hoffnung, um eine Reise, die am Ende zu ihrem Ausgangspunkt zurückführt.“ Film für Film entfaltet Rancière die Tiefe der Geschichten, der Themen, des Stils dieses Regisseurs. Er analysiert den Umgang mit der Zeit, die Funktion der Familie, die Bedeutung des Regens, die Rolle der Betrüger, der Idioten, der Verrückten, die Schwarzweißfotografie, den Ton, die Offenheit des geschlossenen Kreises, die als Textur den Filmen zugrunde liegt. Es ist ein Essay, wie er nur aus der intimen Kenntnis der Filme heraus geschrieben werden kann. So bewundernswert wie das Werk des Regisseurs. Mehr zum Buch: bela-tarr-die-zeit-danach/