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28. Mai 2013

California Trilogy

Bild 1James Benning (*1942) macht seit 1971 dokumentarische Avantgardefilme. Er ist ein extremer Individualist, gelernter Mathematiker, immer sein eigener Kameramann, dreht in langen, statischen Einstellungen, ohne Kommentar. Sein Werk wird vom Österreichischen Filmmuseum archiviert. Jahrelang hat sich Benning gegen die Verbreitung seiner Filme als DVD gewehrt, jetzt ist er zur Digitalisierung bekehrt geworden. Die CALIFORNIA TRILOGY (1999-2001), gedreht in 16mm/Farbe, besteht aus drei jeweils 87 Minuten langen Filmen. Der erste, EL VALLEY CENTRO, dokumentiert die landwirtschaftliche Massenproduktion im Great Central Valley, der zweite, LOS, zeigt soziale Interaktionen im Großraum Los Angeles, der dritte, SOGOBIL, ist ein Porträt der kalifornischen Wildnis. Jeder Film ist exakt 87 Minuten lang und besteht aus jeweils 35 festen Einstellungen von zweieinhalb Minuten Länge. Einerseits sehen wir Landschaften und Flächen, andererseits werden räumliche Perspektiven geöffnet und Eingriffe der Menschen in die Natur dokumentiert. Zwischen den drei Filmen gibt es erkennbare Unterschiede in den Bildmotiven, im Umgang mit Horizontale und Vertikale, in der Akzentuierung sozialer Interaktionen. Musik wird erst im Nachspann eingesetzt, die Bilder sind ganz puristisch mit Originalton unterlegt. Bennings Filme fordern vom Zuschauer Geduld, genaues Hinschauen, aktive Neugier. Mehr zur DVD: California-Trilogy.html