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31. Januar 2013

Sounddesign im deutschen Spielfilm

2013.SounddesignTon, Musik, Geräusche im Film sind ein angesagtes Thema. Beim Buch über „Psychoakustische Verfah-ren der Geräuschkonzeption von der Nachkriegs- bis zur Neuzeit“ von Marion Brauch handelt es sich um eine Dissertation, die an der Pädagogischen Hochschule Karlruhe entstanden ist. Zunächst werden die Grundlagen zur Entstehung und Wahrnehmung von Soundereignissen beschrieben. Im Hauptteil geht es um das Sounddesign im deutschen Film, genauer gesagt: im westdeutschen Film, denn alle Filmbeispiele von den 1950er bis in die 80er Jahre stammen aus der Bundesrepublik, weil die Gewinner des Deutschen Filmpreises als Basis benutzt werden. Die Modellanalysen sind anschaulich dargestellt und nachvollziehbar beschrieben. 60 Seiten widmen sich einer „Typologie von Lautereignissen im Kontext des Bedingungsgefüges“. Hier geht es um Schritte, Türen, Signale, Uhren, Glocken, Herz- und Atemgeräusche, Sprachkommentare, Tierlaute, elektronische Cluster, elektronisches Rauschen und Summen. 60 Filme dienen als Beispiele. Im Zentrum steht immer wieder der Neue deutsche Film der 1960er und 70er Jahre (Kluge, Fassbinder, Wenders). Zum Abschluss vermittelt eine empirische Studie, an der 118 Probanden auf Grund einer Online-Befragung teilnahmen, Daten zur Wirkung von Geräuschkulissen im Spielfilm. Im Sprachstil hat die Arbeit einige Mängel, die wissenschaftlichen Ansprüche werden erfüllt. Mehr zum Buch: Nachkriegszeit-Neuzeit.html