Aktuelles
14. Mai 2012

Zur Geschichte der Amerikanisierung

Die Dominanz des amerikanischen Films in Europa begann nach dem Ersten Weltkrieg. In einer materialreichen Dissertation hat die Münchner Kulturwissenschaftlerin Ursula Saekel Hollywoods Strategien speziell bei der Eroberung des deutschen Marktes erforscht. Mit dem Fokus auf den „US-Film in der Weimarer Republik“ dokumentiert sie kulturelle, politische und wirtschaftliche Entwicklungen von den 1910er bis in die späten 1930er Jahre. Dabei spielten Genrebildung, Starsystem und Studiomacht eine zentrale Rolle. Natürlich ging es vor allem ums Geld. Aber die politischen Interessen haben die frühe Globalisierung immer forciert und im Endeffekt für Demokratie und Freiheit geworben. Saekel ist zurückhaltend in der Ideologisierung und lässt Fakten sprechen. Sie hat sich auch gut mit den ökonomischen Aspekten des Weimarer Kinos vertraut gemacht. Ein umfangreicher Anhang mit Quellen, Tabellen und Grafiken belegt ihre Recherchen. Mehr über das Buch: 978-3-506-77174-2.html. Der Filmwissenschaftler Tobias Haupts hat die im Ferdinand Schöningh Verlag publizierte Dissertation auf der Website H-Soz-u-Kult rezensiert: rezensionen/2012-2-020