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16. September 2022

„O-zapft is!“

Morgen wird in München das 187. Oktoberfest eröffnet. Um 12 Uhr mittags zapft Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter im Schottenhamel-Festzelt das Fass an und bemüht sich dabei um möglichst wenige Schläge. Dann fließt das erste Bier. Das erste Maß erhält Bayern Ministerpräsident Söder. Stephanie Großmann hat einen Band mit Texten über das Oktoberfest aus literatur-, kultur- und mediensemiotischer Perspektive herausgegeben. Je fünfmal geht es um literarische und filmische Konzeptionen, zweimal um die internationale Sichtweise. Bei der Literatur haben mir besonders die Beiträge von Günter Koch über Karl Valentins Schriften zum Oktoberfest und von Martin Henning über das Oktoberfest als Identitätsraum im Regionalkrimi gefallen. Johanna und Magdalena Zorn beschreiben Herbert Achternbuschs filmischen Eingriff in das Oktoberfest in BIERKAMPF (1977). Bei Jan-Oliver Decker geht es um das Oktoberfest als Raum männlicher Machtkonsolidierung im Lederhosenfilm, speziell in OKTOBERFEST! DA KANN MAN FEST… (1974). Miriam Frank befasst sich mit dem Modell der rauschhaften Wiesn in (fernseh-)dokumentarischen Texten. Dennis Gräf und Thomas Stegmaier verweisen auf die Konstruktion des Oktoberfests im Münchner Tatort. Jan-Oliver Decker und Stefanie Großmann analysieren die sechsteiligen Fernsehserie OKTOBERFEST 1900 (2020). Hans J. Wulff beschreibt die internationalen Bedeutungshorizonte gelebter Feste. Sophie Picard, Paula Wojcik und Sina Zarrieß informieren über die Twitterisierung einer kulturellen Ikone. Alle Texte erfüllen hohe theoretische Ansprüche. Mit Abbildungen in sehr guter Qualität. Man wünscht dem Oktoberfest mehr Besucher als auf dem Coverfoto zu sehen sind. Mehr zum Buch: programm/titel/708-o-zapft-is.html