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08. Oktober 2020

Ein Leben für den Film

Eine Dissertation, die an der Universität Hamburg entstan-den ist. Dennis Basaldella porträtiert darin auf beein-druckende Weise den freien Filmhersteller Horst Klein, der in der DDR unabhängig von der DEFA sogenannte „Gebrauchs-filme“ hergestellt hat. Klein (1920-1994) war offenbar vom Film besessen. Er gründete 1939 in Luckenwalde eine Amateurfilmgruppe, arbeitete bei der Wehrmacht als Film-berichterstatter, wurde 1946 für zwei Jahre festangestellter Kameraassistent bei der DEFA, drehte dann sechs Jahre lang kurze Filme über den Osten sowohl für die amerikanische NBC wie für Institutionen der DDR. Von 1954 bis Ende 1987 war er vor allem für das DDR-Fernsehen tätig, in den letzten Jahren speziell für die Redaktionen TELESPIEGEL und BERUFE IM BILD. Die Materiallage zur Erforschung des Lebens von Horst Klein ist ergiebig. Der Nachlass befindet sich im Filmmuseum Potsdam, Klein hat fast sein ganzes Leben Tagebuch geführt, und es gibt zu den über 900 Filmen, an denen er beteiligt war, zahlreiche Dokumente. Auch ein Teil der Filme selbst war dem Autor zugänglich. Basaldellas Text ist gut strukturiert, 800 Quellenverweise sichern ihn ab. Wunderbar: Faksimiles aus Kleins Tagebuch 1946, 1949 und 1979. Ein ungewöhnliches Leben, ein interessantes Buch. Mehr zum Buch: ein-leben-fuer-den-film