Aktuelles
02. Juli 2020

Berlin in 100 Kapiteln

Kein Filmbuch, aber eine origi-nelle Publikation über die Stadt, in der wir leben. Der Kolumnist Harald Martenstein, geboren in Mainz, und der Chefredakteur des Tagesspiegel, Lorenz Maroldt, geboren in Köln, sind mit Berlin eng verbunden und machen sich Gedanken über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der deutschen Haupt-stadt. Warum funktioniert hier vieles nicht so gut wie in München, Hamburg oder Recklinghausen? Diese Stadt scheint ins Scheitern regelrecht verliebt zu sein. Zunächst erzählen die beiden Autoren, wie und warum sie nach Berlin gekommen sind. Dann erstellen sie eine Kurzfassung der Berliner Mängelliste. Es folgt eine Beschreibung der jüngeren Berliner Skandale, die meist mit Bürgschaften verbunden waren. Der Versuch eines Psychogramms der Berlinbewohner mit Twitter-Zitaten der Berliner Polizei aus dem Jahreswechsel von 2019 auf 2020 hat teilweise die Form von Gedichten. „Der Kampf um die Stadt“ ist die Suche nach bezahlbaren Wohnungen. Natürlich ist ein Kapitel der Geschichte des Airports BER gewidmet. Charakterisiert werden die zwölf Bezirke. Zu Fuß, mit dem Fahrrad, mit dem Auto und mit öffentlichen Verkehrsmitteln kann man sich durch die Stadt bewegen, aber das ist gar nicht so leicht. In der Kriminalität ist Berlin eine Metropole von Weltrang. Für den Umgang mit der Verwaltung ist eine kurze Gebrauchsanleitung hilfreich. Kann man einen „Mentalitätswechsel“ in der politischen Leitung erkennen? Wer weiß etwas über die Zukunft der Stadt? Und am Ende, im 13. Kapitel, fragen sich die beiden Autoren, ob sie alles richtig gemacht haben. Aus meiner Sicht ist das weitgehend der Fall, denn sie sind Profis, bestens informiert und ihre Geschichten sind auch dann noch glaubhaft, wenn sie wie absoluter Wahnsinn klingen. Und trotzdem lebe ich gern in dieser Stadt. Mehr zum Buch: 9783550200106.html