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17. Juni 2020

Den Glauben an die Welt mit dem Wahnsinn bezahlen

Eine Masterarbeit, die an der Universität Mainz entstanden ist. Die Reflexionen von Chri-stian Alexius zum postklassi-schen Kino basieren auf der These von Gilles Deleuze, dass der Preis, den es für die Wieder-herstellung des Glaubens an die Welt zu bezahlen gilt, der Wahnsinn sei. Entsprechend richtet der Autor seinen Blick auf die mindgame movies, lässt sich filmtheoretisch u.a. von Thomas Elsaesser und Oliver Fahle leiten, unternimmt eine kleine Reise durch die Film-geschichte, verweist auf DER ANDERE von Max Mack (1913), GEHEIMNISSE EINER SEELE von G.W. Pabst (1926), SPELLBOUND von Alfred Hitchcock (1945), BIGGER THAN LIFE von Nicholas Ray (1956), WIE IN EINEM SPIEGEL von Ingmar Bergman (1961), ANGST VOR DER ANGST von Rainer Werner Fassbinder (1975) und viele andere Filme auch aus jüngerer Zeit. Ein eigenes Kapitel ist Gilles Deleuze und der Katholizität des Kinos gewidmet. Beeindruckend: die Analyse des südkoreanischen Filmbeispiels I’M A CYBORG, BUT THAT’S OKAY (2006) von Park Chan-wook, der in einer Nervenheilanstalt spielt und eine Patientin als Hauptfigur hat, die sich für einen Cyborg hält. Ein lesenswertes Buch über den Wahnsinn im Film. Keine Abbildungen. Band 80 der Reihe „Filmstudien“, herausgegeben von Oksana Bulgakowa und Norbert Grob. Mehr zum Buch: mit-dem-wahnsinn-bezahlen-id-86887/