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24. September 2019

Konrad Wolf

Vor vier Jahren haben Antje Vollmer und Hans-Eckhardt Wenzel ein Buch über die Filme von Rainer Werner Fassbinder publiziert, dessen Basis ein Briefwechsel zwischen ihnen war. Jetzt ist in der „Anderen Bibliothek“ ein gemeinsamer Band über Konrad Wolf er-schienen, der von ihnen als „Chronist im Jahrhundert der Extreme“ bezeichnet wird. Leben, kulturpolitisches Wirken und filmisches Werk werden nicht chronologisch beschrie-ben, sondern in thematischen Zusammenhängen. Etwas zu ausufernd wird aus meiner Sicht die Biografie von Konrads Vater Friedrich Wolf ausgebreitet. Hervorragend finde ich die Kapitel „Der Krieg – Ich war Neunzehn“, „Die Zukunft ist weiblich – Frauen in Wolfs Filmen und im Leben“, „Sterne und Prinzen auf dem Weg der Erkenntnis – Der Freund Angel Wagenstein“, „Die Troika“, „Konrad Wolf und seine Lieder“ und „Der Künstler als nackter Mann“. Sehr informativ: die zwei Kapitel über Konrad Wolf als Präsidenten der Akademie der Künste der DDR. Es wurden für das Buch viele Quellen erschlossen und Gespräche geführt, u.a. mit Wolfgang Kohlhaase, Angel Wagenstein, Andrea Wolf (Witwe von Markus Wolf), Gerhard Wolf (Witwer von Christa Wolf, mit Konrad nicht verwandt). Die Filmbeschreibungen sind sehr konkret und reflektiert. Zahlreiche Abbildungen in sehr guter Qualität. Die Filme von Konrad Wolf haben für mich eine große Bedeutung. Sie sind alle auf DVD verfügbar (14-filme-von-konrad-wolf/). Es ist ein Gewinn, sie im Zusammenhang mit diesem Buch wiederzusehen. Mehr zum Buch: Konrad-Wolf::763.html