12. Juli 2019
Todesbegegnungen im Film
Eine Dissertation, die an der Freien Universität Berlin im Bereich Filmwissenschaft entstanden ist. Laura Räuber untersucht darin „Zuschauer-rezeption zwischen Zeichen und Körper“. Sie beschäftigt sich zunächst mit der Macht der Bilder, mit der „(Nicht-)Dar-stellbarkeit des Phänomens Tod“. Gedankenreich sind ihre Ausführungen zu Transi, Toten-tänzen und Zombies im Film, zum Tod als Skelett im Anima-tionsfilm. Sie fragt in einem langen Kapitel nach dem Reali-tätsbezug der Fotografie zum Tod und verweist in diesem Zusammenhang auf die Bildfolgen von Duane Michals. Beeindruckend sind ihre Entdeckungen der Todessymbole in den Filmen von Ingmar Bergman. Ihr Zwischenresümee trägt den Titel „Der Film ist ein Totentanz“. Der zweite Schwerpunkt sind „Erfah-rungspotentiale des gewaltsamen Todes“ mit drei Unterkapiteln: „Vom Bild zum Körper“, „Sadismus, Masochismus und Empathie im Film“ und „Tötungen im postklassischen und New Extremety Kino“. Die Filmanalysen (zum Beispiel von THE TEXAS CHAINSAW MASSACRE, HOSTEL, CONAN THE BARBARIAN, RAMBO oder AMERICAN HISTORY X) wirken sehr konkret. Die Filmografie am Ende des Bandes nennt 89 Titel, 45 davon werden nur erwähnt und nicht ausführlich behandelt. Mit Abbildungen in guter Qualität. Mehr zum Buch: 978-3-8376-4829-4 / Interessant ist zum Vergleich die Dissertation von Johannes Wende, mein Filmbuch des Monats Juni 2014: der-tod-im-spielfilm/. Sie kommt in der Bibliografie des neuen Buches nicht vor.