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09. Oktober 2018

Erinnerungen von Waltraut Haas

Die Schauspielerin Waltraut Haas ist mir seit den 1950er Jahren vertraut, ich erinnere mich an Filme wie 1. APRIL 2000 (1952) von Wolfgang Liebeneiner, DER ONKEL AUS AMERIKA von Carl Boese oder SÜDLICHE NÄCHTE (beide 1953) von R. A. Stemmle. Für einen 14/15jährigen Kinosüch-tigen waren das schöne Erleb-nisse mit einer attraktiven Hauptdarstellerin. Sie hat über viele Jahrzehnte auf der Bühne und vor der Kamera gespielt und gesungen, war erfolgreich und populär. Inzwischen ist sie 91 Jahre alt und hat der Journalistin Marina C. Watteck ihre Erinne-rungen erzählt: „Jetzt sag ich’s“. Da sie privat und beruflich viel erlebt hat, sind die 200 Seiten eine interessante, oft auch berührende Lektüre. Ihre erste Liebe war der Schweizer Radrennprofi Hugo Koblet, ihre Lebensliebe der Schauspieler und Regisseur Erwin Strahl, ihre zweite große Liebe der Sänger Rudolf Schock. Sie hat in Filmen mit Peter Alexander, Cornelia Froboess, Hans Holt, Paul Hörbiger, Paul Hubschmid, Curd Jürgens, Hans Moser, Gunther Philipp, Gerhard Riedmann, Marika Rökk, Heinz Rühmann, Toni Sailer und Grethe Weiser zusammengearbeitet, ihre Regisseure waren u.a. Hans Wolff, Franz Antel, Arthur Maria Rabenalt, Hans Quest, Hans Deppe, Werner Jacobs. Zu Johannes Heesters hatte sie ein ambivalentes Verhältnis. Ein Filmprojekt mit Errol Flynn („The Story of William Tell“) blieb unvollendet. Sie war in Talkshows präsent und spielte 2018 die Großmutter in Ödön von Horváths „Geschichten aus dem Wiener Wald“ bei den Wachaufestspielen in Weißenkirchen. Sie erzählt ihr Leben selbstbewusst und gerade heraus. Das verdient Respekt. Mehr zum Buch: https://amalthea.at/produkt/jetzt-sag-ichs/