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05. April 2018

Die Seele des Drehbuchschreibens

Die Bedeutung des Drehbuchs für die Realisierung eines Films wird in der Öffentlichkeit noch immer unterschätzt, auch wenn die Literatur zu diesem Thema ange-wachsen ist. Keith Cunningham, Autor, Psychologe und Script-Consultant, macht seit 25 Jahren Workshops übers Drehbuch-schreiben und veröffentlicht Bücher. „The Soul of Screen Writing“ erschien 2008 in Großbritannien, jetzt gibt es im Autorenhaus Verlag eine deutsche Übersetzung. Mit 671 Seiten ist dies ein Basiswerk. Natürlich stellt sich als Ausgangspunkt die Frage nach der Dominanz von Figur oder Plot. Cunningham plädiert für das Primat der Figur; entscheidend für ihn ist die „Figurenkonstellation“, in der sich die externalisierten Spannungen zu einem interessanten Plot entwickeln. Sein Konzept ist das Modell der „Sechzehn Story-Steps“, in dem sich die Geschichte immer wieder auf andere Ebenen verlagern muss, damit Figuren und Plot interagieren können. Filmbeispiele, die vom Autor in diesem Zusammenhang häufiger herangezogen werden, sind AMERICAN BEAUTY von Sam Mendes, WITNESS von Peter Weir, MIDNIGHT RUN von Martin Brest, MOONSTRUCK von Norman Jewison, SEVEN von David Fincher, TRAINSPOTTING von Danny Boyle, FOUR WEDDINGS AND A FUNERAL von Mike Newell. Das Buch ist gut strukturiert, man spürt die pädagogische Erfahrung des Autors. In „Scenario 4“ gab es eine sehr lesenswerte Rezension der englischen Ausgabe von André Georgi. Mehr zum Buch: 504.980.0.0.1.0.phtml