Aktuelles
21. Dezember 2016

Ruth Beckermann

2016-ruth-beckermannIm Österreichischen Filmmuseum ist zurzeit eine Retrospektive der Filme von Ruth Becker-mann zu sehen. Aus diesem Anlass haben Alexander Horwath und Michael Omasta ein sehr lesenswertes Buch in der Publikationsreihe „Synema“ herausge-geben, es ist inzwischen schon der 29. Band. Das Geleitwort stammt von Georg Stefan Troller („Filmemachen in Wien“). In einem beeindruckenden Essay beschäftigt sich Bert Rebhandl mit den Identifikationen von Ruth Beckermann („Judenkind, Flüchtlingskind, Wirtschaftswunderkind“). Armin Thurnher untersucht vier frühe Filme, Christoph Ransmayer erinnert sich an Begegnungen in Beckermanns Wohnung in der Wiener Marc-Aurel-Straße, bei Christa Blümlinger geht es um die Geschichte der Stadt Wien in verschiedenen Filmen und der Installation „The Missing Image“, bei Cristina Nord um das Motiv der Bewegung. Jean Perret sieht in dem Film JENSEITS DES KRIEGES ein „fundamentales Werk über Schuld und Verdrängung“. Die Autorin Ina Hartwig (inzwischen Kulturdezernentin in Frankfurt am Main) erzählt mit großer Empathie von der gemeinsamen Arbeit an dem Film DIE GETRÄUMTEN, dem ersten Spielfilm von Ruth Beckermann, der den Briefwechsel von Ingeborg Bachmann und Paul Celan in Szene setzt. Mit der Form dieses Films beschäftigt sich auch Alice Leroy. Dokumentiert sind Fotografien (New York, Ägypten) und Texte (ein Exposé, Drehtagebücher, Notizen aus dem Schneideraum) von Ruth Beckermann. Den Abschluss bildet ein langes Gespräch, das die Herausgeber Horwath und Omasta mit ihr geführt haben. Eine hervorragende Publikation! Mehr zum Buch: 1476222805914