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26. November 2016

Raymond Depardon: Irrfahrt

2016-irrfahrtEin beeindruckendes Buch. Der Fotograf und Filme-macher Raymond Depar-don (*1942) nimmt uns mit auf eine „Irrfahrt“. Auf der einen Seite lesen wir seinen Text, auf der anderen Seite sehen wir seine Fotos: 78 an der Zahl, alle in Schwarzweiß und im Hochformat. Er hat für dieses Projekt in Amerika, Afrika, Europa und Japan fotografiert. Abgebildet sind Straßen, Autos, Strom-masten, Kreuzungen, Häuser, Wolken, Bäume, gelegentlich auch Menschen. Die Bilder haben eine erstaunliche Tiefenschärfe. Über die Perspektiven kann man intensiv nachdenken. Der Text ist eine sehr persönliche Erzählung über das Projekt, über den Titel, über den Beruf des Fotografen und des Filmemachers, über frühere Projekte, über sein Leben. Es gibt wunderbar lakonische Feststellungen im Text, zum Beispiel: „Einsamkeit gehört zum Leben eines Fotografen.“ „Die Einsamkeit ist notwendig für den Blick.“ „Ein Mensch im Bild dient als Maßstab.“ „Ich habe meine Art zu fotografieren, ich habe meine eigene Distanz.“ „Zu jedem Thema gehört eine eigene Distanz.“ „Der Verrückte und der Fotograf sind sich ziemlich nahe.“ „Die Wirklichkeit ist für den Fotografen ein ständiger Gefährte.“ „Der Verrat an der Wirklichkeit gehört zum Fotografendasein.“ Dies ist Band 19 der Reihe „Texte zum Dokumentarfilm“ im Verlag Vorwerk 8, mit einem Vorwort von Werner Dütsch. Ich bin begeistert. Mehr zum Buch: php?id=217&am=4